Ein Cooler Film, aber nicht besser als unserer

Donnerstag, 19. April 2007

Was habe ich geheult...

Da ich gerade in Fahrt bin, noch eine dritte Filmrezension, über ein Meisterwerk (ich traue mich, das zu behaupten) von dem genialen Drehbuchautor Charlie Kaufman (Being John Malkowich, Adaptation) in Zusammenarbeit mit Kultregisseur Michel Gondry:
The Eternal Sunshine Of The Spotless Mind.
Ich kann es schon vorab sagen: Es ist einer der bewegendsten Filme, die ich je gesehen habe, mit Abstand der beste von Kaufman und sicher in den Top Five meiner kleinen persönlichen Moviecharts (ich habe keine derartige Reihung, nur damit ihr die Dimensionen versteht, in denen wir uns da bewegen...)
Außerdem geführt von einem Cast, der wirklich zu überraschen vermochte: Jim Carrey, Kate Winslet, Kirsten Dunst, Elijah Wood, Mark Ruffalo, um nur ein paar Namen zu nennen.

Die Geschichte:

Ich erzähle die Handlung chronologisch, nicht, wie sie im Film daher kommt, denn Kaufmans Spiel mit Rückblenden und sein Verschieben der Elemente, macht eine sinnvolle, verständliche Zusammenfassung unmöglich.


"Is there any chance of braindamage?"-"The procedure is in fact brain damage, but nothing more than a heavy night of drinking. Nothing you should worry about"


Joel (Carrey) ist ein Mann Mitte dreißig, mit mittlerem Einkommen, einem Mittelklassewagen, mittlerer Intelligenz und einer mittelmäßigen Verlobten. Eines Tages begegnet er Clementine (großartig gespielt von Winslet) und damit der Liebe seines Lebens. Sie wertet seine Mittelmäßigkeit auf, ist impulsiv und charakterstark. Sie lieben sich, aber nach zwei Jahren Beziehung und Zusammenleben kommt es zu einem kleinen Streit. Clementine, die ihre Haarfarbe wechselt, wie andere ihre Kornflakes-Sorte (um nicht in Klischees zu verfallen), stürmt aus der Wohnung und will nichts mehr von Joel wissen. Gar nichts mehr. Da kommt ihr der Service eines zwielichtigen Doktors in einem schäbigen Büro gerade recht: Er kann Personen aus dem Gedächtnis löschen. Und zwar für immer. In ihrer Verletztheit entscheidet sie sich, das zu tun. Joel kommt erst später drauf und beschließt, tief traurig, das selbe zu tun. Er begibt sich in die Hände des Mediziners. An Hand von Erinnerungsstücken wird eine Art "Karte" von seinem Gehirn erstellt, in der sich Gedanken an Clementine verbergen. So weit, so gut.
Als Joel jedoch bewusstlos auf seinem Bett liegt und merkt wie das Team seine ganzen wunderschönen Erinnerungen an die Liebe seines Lebens einfach löscht, versucht er verzweifelt sich zur Wehr zu setzen. Doch er ist paralysiert und kann nur in seinem eigenen Gehirn etwas bewirken. Es beginnt eine spannende Jagd nach den Erinnerungen und der verzweifelte Versuch Joels, ein paar letzte Fragmente einer berührenden Beziehungsgeschichte zu retten...

Fazit:

DARAN KOMMT MAN NICHT VORBEI...

Ich bin vielleicht etwas rührselig, aber ich konnte an mehreren Stellen die Tränen nicht zurückhalten. Keine Angst, der Film ist nicht kitschig (glaube ich zu wissen), sondern einfach nur sehr treffend. Das Drehbuch, darüber brauche ich eigentlich nicht viel zu sagen, ist ein Meisterstück von Kaufman und Gondry. Jim Carrey übertrifft seine Leistung in Der Mondmann oder Die Truman Show und Kate hat mich wirklich überzeugt. Den ein oder anderen werden die teilweise sehr professionellen Spezialeffekte und die geniale Kamera beeindrucken, mich hat die Geschichte, in all ihren Facetten und mit ihrem Humor, einfach umgehauen. Wer noch nie einen Kaufman gesehen hat, sollte sich mit diesem Film an den Meister des Drehbuchs heranwagen.

Infos:

IMDB

Umfangreich und nicht ganz einwandfrei auf Wiki

Die filmeigene Homepage

Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, seht diesen Film. Er ist einfach toll.

Irgendwo im 20. Jahrtausend

Ein bisschen Kultur am Abend...

Josef ist zwar sehr beschäftigt mit lernen, aber wir schaffen es dennoch, uns hin und wieder mit einem guten Film am Abend die Stimmung zu versüßen.
Über zwei Abende verteilt haben wir uns folgende Perle des bewegten Bildes zu Gemüte geführt: Brazil.
Ich möchte euch diesen brillianten Film von Regisseur und Drehbuchautor Terry Gilliam nicht vorenthalten, darum untenstehend die zweite Filmrezension in der Geschichte unseres noch jungen "Jackpotblog":


"Hast du eigentlich schon jemals einen Terroristen getroffen? Ich meine, in echt?"

Es ist eine Welt, in der ein Mensch nicht mehr als ein Name und eine Nummer im System ist. Eine Welt, in der ein kleiner Fehler im allmächtigen M.O.I, dem Informationsministerium, dazu führt, dass ein Familienvater am Weihnachtsbaum von einer Spezialeinheit überrascht, in einen Ganzkörpersack gesteckt und zu Tode gefoltert wird. Und warum? Weil statt dem berüchtigten Terroristen Tuttle (eine geniale Rolle für Robert De Niro), versehentlich Buttle auf dem Haftbefehl stand. Dieses System glaubt nicht an Fehler.
Teil des Systems ist auch Sam Lowry, ein junger, fleißiger Mann mit einer einflussreichen Mutter, die ihren Sohn pushen will, wo es nur geht. Sei es die reiche Tochter einer Freundin, die auf Grund ihrer Zahnspange kein Glück bei der Männerwelt hat, oder Sams "zufällige" Berufung von der unwichtigen Abteilung für Informationswiederbeschaffung in die heiligen Hallen der M.O.I.
Sam ist nicht frei, schlimmer als die anderen, wird er doch vom Staat UND von seiner Mutter kontrolliert. Nur in seinen Träumen, da kann er fliegen und seine Traumfrau treffen.
Diese Traumfrau erkennt er in Jill Layton wieder, einer Feidenkerin, die über der Familie Buttle wohnt und ihm zufällig über den Weg läuft, als er der Witwe Buttle persönlich einen Scheck überreicht, weil diese kein Konto besitzt.
ER verliebt sich sofort in sie und nutzt seine Möglichkeiten, ihre Daten in den Zentralen der M.O.I auszuforschen, um sie wiederzusehen.
Doch die aufkeimende Liebe ist von vielen blöden Zufällen gefährdet und am Ende wird aus dem treuen Beamten Lowry ein Terrorist, der am System zu Grunde geht...


Fazit: UNBEDINGT ein absolut sehenswerter Film. Gedreht in den frühen Achtzigern, aber immer noch, oder gerade wieder von absoluter Aktualität. Wer die Debatten in Deutschland, Östereich und der ganzen Welt, über den Terrorismus und unseren Weg zum Spitzelstaat, im Hinterkopf hat, kann über so manche überspitzte Szene und die absolut skurrilen Details vielleicht gar nicht mehr so laut lachen, wie ich es getan habe.

Prädikat: Wer das verpasst, den sollte man mit zehn Stunden am Stück Mitten im 8en schauen, bestrafen.

Alle Infos unter:


IMDB


Wiki Deutsch

Wiki Englisch

Und zur aktuellen Debatte rund um den deutschen Innenminister Schäuble und seine Pläne:

die zeit

nochmal die zeit

Ich will jetzt nicht mehr weiter recherchieren, aber das tuts auch.

Mein Tipp: Erst mal den Film sehen.

Freitag, 13. April 2007

"Wenn man um dreitausend Dollar Pudding kauft, bekommt man dafür eine Million Flugmeilen. Damit könnte man sein Leben lang um die Welt reisen..."


So romantisch und ein geniales Drehbuch!


So, wie versprochen, die erste Filmrezension und ein paar Empfehlungen.

Zuerst eine Liste von Filmen, die Josef und ich uns schon so reingezogen haben und euch kritischen Medienkonsumenten schmackhaft machen wollen:

Kiss Kiss Bang Bang, True Romance, War Photographer, Darwin's Nightmare, Lord of War, Blow, Secretary, ken park, Kids, Populärmusik aus Vittula, Snow Falling on Cedars, Confessions of A Dangerous Mind, Once Upon A Time In America, Requiem For A Dream, Amores Perros, Lost in Translation, Broken Flowers, Natural Born Killers, Pulp Fiction, The Shining, The Silence of The Lambs, Saving Grace, Great Expectations, Charly And The Chocolate Factory, Edward Scissorhands, One Flew Over The Cuckoo’s Nest, The People vs. Larry Flynt, Trainspotting, Fear and Loathing In Las Vegas, The Big Lebowsky, Le Mépris, Vanilla Sky, Being John Malkovic, Brokeback Montain, Transamerica, Reservoir Dogs, Capote, The Godfather 1, 2&;3 (Teil 3, nur weil es eben sein muss, Sophia Coppola spielt scheiße), The Island, Good Night And Good Luck, K-Pax, Besser Geht’s Nicht, Mulholland Drive, About Schmidt, City Of God, Sideways, Eyes Wide Shut, High Fidelity, THX 1138, Hundstage, Muttertag, Coffee and Cigarettes, The Fence, Vom Suchen und Finden der Liebe, Lola Rennt, Lammbock, Casino, Calendar Girls, Das weinende Kamel, The Beach, To Kill A Mockingbird, Durchgeknallt, Hollywood Ending, 10 Dinge Die Sie Schon Immer Über Sex Wissen Wollten, Dead Man, Short Cuts, Hurly Burly, Chasing Amy, Jay und Silent Bob schlagen zurück, Mallrats, Dogma, Clerks, U Turn, Gettaca, American Dreamz, Das Fest, Pirates of Silicon Valley, Walk the Line, Twelve Monkeys, Adaptation, Stranger than Fiction, Babel, Human Nature, und

gestern: PUNCH DRUNK LOVE

Ein Film von Paul Thomas Anderson, in den Hauptrollen: Adam Sandler und Emily Watson, besonderes Schmankerl: Philip Seymour Hoffman, der letztes Jahr den Oscar für den besten Hauptdarsteller erhielt, spielt einen Telefonsex-Betreiber, der zum Schein einen Matratzen- und Möbelladen unterhält.
Dass Adam Sandler einen verzweifelten Mann darstellen kann, ist weniger überraschend, als dass er das tatsächlich gut machen kann. Dieser verzweifelte Mann, den Sandler mimt, hat sieben Schwestern, die ihn in den Wahnsinn treiben, und ein Geschäft mit Plexiglas Spaßglocken, das nicht gut, aber auch nicht schlecht läuft.
Er entdeckt ein Angebot in der Zeitung, das für einen ausgesuchten Artikel im Supermarkt fünfhundert Flugmeilen verspricht, mit ausschneidbarem Gutschein sogar tausend. Unser Held rechnet nach und kauft Pudding in Tonnen ein.
Weil er nebenbei noch sehr einsam ist und an unangemeldeten Heulkrämpfen leidet, will er seine traurige Seele bei einer Sexhotline zu trösten. Die Dame am anderen Ende der Leitung versucht ihn schließlich zu erpressen, da sie seine gesamten Daten hat. Ihr Chef (Hoffman) hetzt dem Armen auch noch ein Quartett an Schlägerbrüdern an den Hals. So turbulent die Geschichte mit den Sex-Hotline-Schlägern auch sein mag, die Verkuppelungsversuche seiner Schwester bringen den armen Mann noch viel mehr durcheinander...

Fazit: Ein interessanter Plot, ein traumhaftes Drehbuch (wirklich traumhaft), tolle Bilder aber ein Manko: seltsame Effekte die einen LSD-Rausch des Protagonisten vermitteln würden, aber nicht in die Handlung passen.

Auszeichnung: Beste Regie in Cannes 2002

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Nur damit nicht die Idee aufkommt, wir würden das Material...
Nemesis Pandor - 27. Jun, 23:42
hallo! ich hab gerade...
hallo! ich hab gerade in der zeitung entdeckt, dass...
JasminAusWien - 25. Jun, 23:41

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Zuletzt aktualisiert: 5. Feb, 19:58

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